Berner Sennenhund Camillo vom Bernerwald


Rheinlandsiegerschau in Rheinberg


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Mein selbst wachsendes Spielzeug Duncan kennt ihr ja schon. Ich habe es bislang noch nicht geschafft, ihn kaputt zu machen. Und das ist auch gut so. Ist ja ganz knuffig, der Kleine.


Was macht er denn nu schon wieder?


Da werde ich doch glatt von der Knutschkugel über den Haufen gerannt. So was wie bremsen kennt der nicht.


Und dann klettert der auch noch auf mir rum. Echt dreist für einen Zwerg.


Was ich aber eigentlich erzählen wollte, ist, wie es mir bei meiner zweiten Ausstellung ergangen ist. Frauchen und Herrchen haben uns alle drei ins Auto gepackt und dann sind wir durch Regen und Sturm nach Rheinberg gefahren. Da war vielleicht was los. Von wegen, Bernerausstellung. Da waren Hunderassen zu sehen, von denen ich noch nie was gehört hatte. Zum Beispiel waren neben unserem Ring Leonberger in Massen zu finden. Und das kann man wirklich wörtlich nehmen. Ich bin mir selten so klein vorgekommen.


Frauchen musste mich natürlich noch frisieren, obwohl Herrchen mir am Tag vorher schon den Pelz gebürstet hatte. Ich fand, dass meine Locken sehr schön sitzen.


Irgendwie war es ziemlich eng dort bei uns Bernern. Aber weil Duncan von allen geknuddelt wurde, hatten Ginja und ich wenigstens einigermaßen unsere Ruhe. Mein erstes Frauchen war auch da mit Brianna und Schwesterchen Cassie. Auch mein Bruder Conner war mit seinem Frauchen vor Ort.


Und dann mussten alle Jungrüden in den Ring.


Der Richter hat unsere Leinenfesthalter ganz schon in Bewegung gebracht.


Frauchen und Laufen... Da stoßen Welten aufeinander. Da muss ich schon mal schauen, ob sie mir nicht gleich zusammenbricht.


Es ist aber noch mal gut gegangen.


Aber sie musste sich schon den Schweiß von der Stirn wischen.


He, was passiert jetzt weiter? Dumm rumstehen und sitzen können wir auch anderswo!


Auf irgend etwas haben wir gewartet. Links steht übrigens Conner. Also rechts von mir. Alles klar?


Da isser ja, der Conner. Staubt grade ein Leckerchen ab. Ist auch nötig, so dünn, wie der ist.


Danach mussten wir auch nach vorne an den Richtertisch.


Der Kerl hat überall an mir herum gefummelt. Dabei kannte ich den doch gar nicht. Aber Frauchen stand ganz ruhig daneben und hat ihn machen lassen. Na ja, da wollte ich alleine keinen Aufstand machen und habe brav still gehalten.


Aber ein bisschen blöd war mir schon zumute.


Auch Frauchen hat ganz skeptisch dreingeschaut. Irgendwie war uns nicht ganz wohl in unserem Pelz.


He Frauchen, was hat der Kerl mit ohne Haare denn jetzt gesagt?


Okay, Frauchen kann noch lachen. Da sind wir wohl doch nicht so ganz schlecht gewesen.


Und dann standen wir schon wieder alle dumm rum. Danach durften die meisten raus aus dem Ring und Feierabend machen. Aber wir mussten bleiben.


Denn Frauchen bekam einen Händedruck und ich eine Plakette. Ich bin zwar nur vierter geworden und hab "nur" ein Sehr gut erhalten, aber was weiß denn so ein Richter schon? Die Leute in der Halle haben alle gesagt, dass ich ein ganz besonders schöner Rüde wäre. Recht haben sie! Außerdem bin ich ja erst 11 Monate alt und werde noch viel schöner. Wartet nur ab.


2395, das war unsere Startnummer. Und der vierte Platz von neunen ist doch so schlecht auch wieder nicht. Warum aber die 2401 ein OB bekommen hat, versteh ich überhaupt nicht. Wozu braucht ein Rüde so was?


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© 2010  Gregor Jonas
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